Proxmox VE

Proxmox ist ein leistungsfähiger Hypervisor. Das bedeutet: Proxmox erlaubt es uns, Computer, Netzwerke und vieles mehr zu virtualisieren. Warum das sinnvoll ist, gerade für Unternehmen, erfährst du in diesem Beitrag.

Was ist ein Hypervisor?

Ein Hypervisor ist ein System, das es ermöglicht, virtuelle Maschinen (VMs) zu betreiben. Er hilft dabei, Ressourcen effizienter zu nutzen. Vielleicht hast du bereits einen Server, der aber nicht vollständig ausgelastet ist, und daneben einen kleinen Computer nur für die Backup-Software. Ist das nötig? Nein.

Ein Server, der seine Ressourcen nicht voll nutzt, verschwendet Energie. Warum also nicht auch den Backup-Computer auf dem Server betreiben? Mit einem klassischen Betriebssystem ist das nicht so einfach - es ist nicht dafür gemacht, mehrere unabhängige Systeme gleichzeitig laufen zu lassen. Hier kommt der Hypervisor ins Spiel. Er erlaubt es, verschiedene (oder auch identische) Betriebssysteme gleichzeitig auf derselben Hardware auszuführen - und das komplett voneinander getrennt.

Warum nutzt man einen Hypervisor?

Ein Hypervisor spart nicht nur Ressourcen und Anschaffungskosten - er bringt auch Flexibilität in die eigene IT-Infrastruktur. Es ist oft keine gute Idee, alle Dienste auf einem einzigen System zu betreiben. Fällt ein Teil aus oder muss aktualisiert werden, kann das das gesamte System betreffen.

Mit einem Hypervisor kann man kritische Systeme auf verschiedene virtuelle Maschinen aufteilen. So bleibt der Rest der IT am Laufen, selbst wenn eine VM abstürzt oder gewartet wird.

Ein weiterer Vorteil: Viele Hypervisor unterstützen sogenannte Snapshots - Momentaufnahmen einer VM, die jederzeit zurückgespielt werden können. Und mit Hochverfügbarkeit (High Availability) lassen sich geplante und ungeplante Ausfälle noch besser abfangen. Statt für fünf verschiedene Server jeweils eigene Geräte und Konfigurationen bereitzuhalten, kann man ein Cluster aus Hypervisoren nutzen, die VMs flexibel verschieben und übernehmen können.

Was für Hypervisor gibt es?

Man unterscheidet grundsätzlich zwei Typen:

Typ-2-Hypervisor: Diese werden als Software innerhalb eines bestehenden Betriebssystems installiert – z. B. VirtualBox oder Hyper-V unter Windows. Da zuerst das Betriebssystem und dann der Hypervisor gestartet werden, geht ein Teil der Leistung verloren – vor allem bei schwächerer Hardware.

Typ-1-Hypervisor: Diese werden direkt auf der Hardware installiert, wie man es sonst nur mit einem Betriebssystem macht. Sie nutzen nahezu alle Ressourcen des Systems und verzichten meist auf eine grafische Benutzeroberfläche. Die Verwaltung erfolgt über separate Tools oder per Kommandozeile. Beispiele: Citrix XenServer, Microsoft Hyper-V (Server Core), VMware ESXi - und natürlich Proxmox VE.

Warum Proxmox?

Proxmox VE steht für „Virtual Environment“ und ist ein Typ-1-Hypervisor. Er nutzt die Ressourcen der Hardware effizient, da er direkt auf Debian Linux basiert - einer stabilen und weit verbreiteten Linux-Distribution.

Ein großer Vorteil: Proxmox ist Open Source. Dank der starken Community und der umfangreichen Dokumentation gelingt der Einstieg in die Virtualisierung besonders leicht. Durch die Debian-Basis lässt sich Proxmox einfach aktualisieren und erweitern - mit eigenen Tools oder zusätzlichen Linux-Paketen.

Im Gegensatz zu manch anderen Hypervisoren, bei denen eine VM heruntergefahren werden muss, um Systemupdates einzuspielen, funktioniert das bei Proxmox reibungsloser. Die integrierte Weboberfläche macht die Verwaltung von VMs, Containern, Netzwerken und Backups besonders angenehm.

Hast du mehrere Proxmox-Server, kannst du sie zu einem Cluster zusammenschließen. Dann kannst du alle VMs zentral verwalten - egal, auf welchem physischen Host sie laufen.

Ein weiterer Vorteil von Clustern: Sie ermöglichen Hochverfügbarkeit. Bei einer geplanten Wartung oder einem Ausfall kann eine VM innerhalb von Mikrosekunden auf einen anderen Host verschoben werden - ohne merkbare Unterbrechung. Und fällt ein Host vollständig aus, übernimmt ein anderer automatisch.

Ist Proxmox kostenlos?

Ja, Proxmox ist frei nutzbar. Trotzdem lebt das Projekt nicht nur von freiwilligen Beiträgen. Die Proxmox Server Solutions GmbH bietet optionale Lizenzmodelle an. Damit unterstützt man die Weiterentwicklung und erhält zusätzlich Zugang zu einem stabileren Enterprise-Repository mit speziell getesteten Updates.

Fazit: Lohnt sich Proxmox?

Für alle, die zu Hause virtualisieren oder einfach mal experimentieren möchten: Auf jeden Fall! Proxmox bietet viele Funktionen - ohne Einschränkungen - völlig kostenlos.

Aber auch Unternehmen profitieren: Proxmox ist eine stabile und seit Jahren etablierte Lösung. Die Proxmox Server Solutions GmbH wurde bereits 2005 gegründet und entwickelt die Plattform seitdem kontinuierlich weiter.

Also - worauf wartest du noch? Virtualisiere deine IT mit Proxmox!

Aktualisiert am 23.04.2025